Gemeinsame Pressemitteilung mit der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft
Bremen, 01.07.2025. Nährstoff- und Umweltverschmutzung im Meer identifizieren, um effektive Maßnahmen daraus abzuleiten – das ist das Ziel des Forschungsprojekts der PlanBlue GmbH. Gemeinsam mit der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft hat die BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven einen Förderbescheid in Höhe von rund 200.000 Euro zur weiteren Umsetzung des innovativen Verfahrens übergeben.
Unter dem Projekttitel „Erste skalierbare und automatisierte Kartierung von Nährstoffeinträgen im Meer“ entwickelt PlanBlue die weltweit ersten skalierbare Meeresbodenkarten, die großflächige Nährstoffverschmutzungen im Meer abbilden können. Die Karten stellen damit eine entscheidende Grundlage für das Management von Meeresressourcen, Naturschutz- und Ausgleichsmaßnahmen dar und bieten wertvolle Daten für Regierungsbehörden, Bauunternehmen, Umweltschutzorganisationen und die landwirtschaftliche Industrie.
„Das Land Bremen unterstützt zusammen mit der EU hier ein Projekt, das Maßstäbe setzt. Die Plan Blue GmbH will die marinebasierte Industrie nachhaltiger machen, nicht nur in der Region, sondern weltweit. Hier zeigt sich auch eine Stärke Bremens. Wir denken zukunftsweisende Technologie, wirtschaftliche Innovation und Nachhaltigkeit zusammen. Mit dem nun geförderten Projekt tragen wir dazu bei, dass die Meere sauberer und gesünder werden“, so die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf bei der Bescheidübergabe.
„Durch das Verfahren können Umweltverschmutzungen im marinen Raum skalierbarer, kostengünstiger und detaillierter erfasst, bewertet und in Angriff genommen werden. Wir dürfen die PlanBlue GmbH bereits seit sechs Jahren über das Starthaus sowie über die BAB begleiten und freuen uns sehr, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen und bei diesem fortschrittlichen Vorhaben unterstützen zu können“, sagt Ralf Stapp, vorsitzender Geschäftsführer der BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven.
Nährstoffverschmutzung in Angriff nehmen
Die Förderung wird dabei helfen, wesentliche technische Herausforderungen des Projekts zu überwinden. Hierzu zählt das Bestimmen der Wellenlängen in der hyperspektralen Bildverarbeitung (HSI), die im Verfahren genutzt wird. HSI misst das Licht in vielen schmalen Wellenlängenbereichen und erfasst deutlich mehr Farbintervalle, als das menschliche Auge wahrnehmen kann. Durch die größere Datenmenge zeigen die Karten an, ob zu viele Nährstoffe im Meer vorhanden sind. Gemeinsam mit KI-gesteuerter Datenverarbeitung ersetzt HSI die manuelle Beobachtung und Analyse des Meeresboden. Objektive und automatisierte Technologien sparen in der Datenverarbeitung somit Zeit und Kosten.
„PlanBlue hat das Ziel, den Gesundheitszustand der Meere sowie Belastungsfaktoren großflächig sichtbar zu machen, um betroffene Meeresgebiete schnell managen und wiederherstellen zu können. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Darstellung von Eutrophierung, also überhöhten Nährstoffgehalten“, sagt Hannah Brocke, Co-Founder und CSO der PlanBlue GmbH.
Nährstoffverschmutzungen sind einer der größten Stressfaktoren für marine Ökosysteme und schaden unter anderem Korallenriffen oder Seegraswiesen erheblich. Eine verbesserte und detaillierte Erfassung des Meeresbodens, der den Gesundheitszustand des umgebenden Meeres widerspiegelt, ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung aller wirtschaftlicher Aktivitäten meeresbasierter Industrie.
Das Projekt wird aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und durch das Land Bremen, die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft im „Programm zur Förderung anwendungsnaher Umwelttechniken“ (PFAU) gefördert. Mit dem Förderprogramm unterstützt das Land Bremen insbesondere Unternehmen bei der Entwicklung, Anwendung und Verbreitung von Umweltinnovationen. Diese sollen direkt oder indirekt zu positiven Auswirkungen auf die Umwelt führen sowie zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des bremischen Wirtschafts- und Forschungsstandortes beitragen.