BAB Geschäftsbericht 2023
Ende 2023 haben wir mit dem Hochwasser in Bremen und umzu einmal mehr die Folgen des Klimawandels erlebt. Damit Schäden wieder beglichen werden können, aber auch um das Eigenheim vor den zukünftigen Folgen zu schützen, bieten wir unsere Förder- und Finanzierungsangebote bedarfsgerecht den Menschen im Land Bremen an. Damit tragen wir unseren Teil zum Klimaschutz bei.
In vielen Bereichen ist bereits ein Wandel in Richtung Nachhaltigkeit zu sehen. Innerhalb der BAB haben wir uns mit unserem Mobilitätskonzept selbst nachhaltiger aufgestellt, berücksichtigen wir bei der Entwicklung neuer Förderprogramme den Aspekt der Nachhaltigkeit und engagieren uns in regionalen Netzwerken.
Außerdem konnten wir 20 spannende und innovative Projekte sehen, die sich für den Bremer Umweltpreis 2023 beworben haben. Beim Bremer Gründungspreis gab es sogar zwei nachhaltige Gewinner: einmal beim Haupt- und einmal beim Sonderpreis.
Wir als Förderbank des Landes Bremen werden auch zukünftig unseren Beitrag dazu leisten, die Bremerinnen und Bremer beim Transformationsprozess zu begleiten. Bei allen, mit denen wir in 2023 im Austausch waren, bedanken wir uns für die angenehme Zusammenarbeit.
Ralf Stapp (Vors.) und Michael Lücken
Alle Zahlen - auf einem Blick!
Vermögenslage
Die Bilanzsumme (inkl. Treuhandvermögen/-verbindlichkeiten) hat sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 25,5 Mio. auf EUR 1.016,1 Mio. erhöht. Das Geschäftsvolumen, in dem zusätzlich die Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungen sowie unwiderrufliche Kreditzusagen enthalten sind, erhöhte sich um EUR 37,4 Mio. auf EUR 1.187,8 Mio. Während bei den Forderungen an Kundinnen und Kunden ein Rückgang zu verzeichnen war, haben die Forderungen an Kreditinstitute zugenommen. Hier liegt die Ursache in der pandemiebedingt geringeren Nachfrage nach diesen Kreditformen. Die Veränderung in den Eigenmitteln ist auf die Zuführung aus dem Jahresergebnis zu den Reserven nach § 340g HBG zurückzuführen.
Die Bilanz- und Refinanzierungsstruktur ist dabei im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert geblieben. Die BAB refinanziert sich nahezu vollständig über Mittelaufnahmen bei Kreditinstituten mit einer langfristigen Zinsbindung, was zu vergleichsweise geringen Zinsänderungsrisiken führt.
Ertragslage
Der Zinsüberschuss liegt um rund 31 Prozent über dem Vorjahreswert. Grund hierfür sind gestiegene Verzinsungen der kurzfristigen Liquiditätsanlagen. Der Provisionsüberschuss liegt, aufgrund gestiegener Provisionssätze, ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres. Im sonstigen betrieblichen Ergebnis sind insbesondere die Erträge aus der Geschäftsbesorgung enthalten, die auch in 2023 durch die Bearbeitung der Krisen-Hilfsprogramme deutlich über dem Niveau der Jahre vor 2020 liegen.
Im Gegenzug sind allerdings auch die Aufwendungen (ebenfalls insbesondere durch den befristeten Personalaufbau für die Bearbeitung der Krisen-Hilfsprogramme) deutlich über das Vorjahresniveau gestiegen. Der gestiegene Sachaufwand ist im Wesentlichen durch die Umsetzung der beiden Digitalisierungsprojektes der BAB (E-Akte und Kundenportal „Förderbar“) und deren Betriebskosten bedingt.
Das Bewertungs-/Risikovorsorgeergebnis enthält neben dem eigentlichen Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von EUR -0,6 Mio. auch eine Zuführung zu den Reserven nach § 340g HGB in Höhe von EUR 0,7 Mio. Das besser als der Planwert ausgefallene Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft ist auch darauf zurückzuführen, dass die pandemiebedingten Risikovorsorgen auf Portfolioebene bereits das Bewertungsergebnis der vergangenen Jahre geprägt haben.
Insgesamt ergibt sich ein Betriebsergebnis nach Risikovorsorge in Höhe von rd. EUR 0,2 Mio., welches zur Stärkung der Reserven nach § 340f HGB verwendet wird.
Preisverdächtige, nachhaltige Projekte
Bereits zum fünften Mal konnte die BAB – Die Förderbank 2023 den Bremer Umweltpreis ermöglichen. Der Wettbewerb wurde 2015 zum ersten Mal durch die BAB ausgelobt und findet unter der Schirmherrschaft der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft statt. Er ist ein besonderes Förderinstrument für den betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz, denn alle für das Finale nominierten Firmen können anschließend Mitglied in der Bremer Umweltpartnerschaft werden.
Seit August 2023 entsteht im Bremerhavener Gewerbegebiet Grauwallring unter Projektleitung der HY.City.Bremerhaven eine neue Wasserstoff-Erzeugungsanlage, die grünen Wasserstoff aus der Region produzieren soll. Mit diesem wird die öffentliche Tankstelle „Zur Hexenbrücke“ beliefert, an der Fahrzeuge mit dem regional erzeugten grünen Wasserstoff betankt werden. Für dieses ausgezeichnete Projekt erhielt HY.City.Bremerhaven den ersten Platz beim Bremer Umweltpreis 2023.
Außerdem ins Finale schafften es die Uwe Röhrs GmbH, die seit 2015 erfolgreich die Bereiche regenerative Energien und moderne Haustechnik ausgebaut hat, sowie die ENGINIUS GmbH, die Wasserstoff-Lastkraftwagen für das Abfallgewerbe herstellen.
Gemeinsam verliehen das Starthaus Bremen & Bremerhaven, ein Segment der BAB, und die Sparkasse Bremen im Juni 2023 den Bremer Gründungspreis. Über das Preisgeld in Höhe von 7.000 Euro freute sich die WasteAnt GmbH. Bei Startups denke viele nicht als erstes an das Thema Müll. Doch dieses Bremer Startup entwickelt ein KI-basiertes Abfallqualitätsmanagement, das Müll zu einer wertvollen, energiegewinnenden Ressource macht.
Denn eine falsche oder sogar fehlende Müllsortierung bereitet der Abfallindustrie Kopfzerbrechen und muss oft mühsam und kostspielig aussortiert werden. Hier kommt die Idee von WasteAnt ins Spiel: Künstliche Intelligenz könnte die Lösung für dieses Problem sein. Davon ist das Startup überzeugt, das sich darauf spezialisiert hat, Abfallströme zu optimieren.
Außerdem ging der mit 3.000 Euro dotierte Sonderpreis des Bremer Gründungspreises für soziales oder ökologisches Engagement an die Heatrix GmbH. Seit ihrer Gründung 2021 hat Heatrix es sich zur Aufgabe gemacht, die CO2-Emissionen in der verarbeitenden Industrie zu reduzieren. Dafür wandelt es erneuerbaren Strom in speicherbare Hochtemperatur-Prozesswärme um. Prozesswärme ist die Wärme, die etwa bei der Produktion von Stahl, Zement und Keramik unerlässlich ist – und die heute noch vermehrt aus fossilen Energien gewonnen wird.
Der Nuss verfallen: Bremer Unternehmen bringt Nüsse, Trockenfrüchte und Süßigkeiten in die Supermarktregale
Erdnüsse, Cashews und Pekannüsse mit Wasabi-, Honig- oder Olivengeschmack, Cranberries in Zartbitter-Schokolade, getrocknete Ingwersticks – das Lager von Firat Sicak ist Willy Wonkas Schokoladenfabrik für Snack-Fans. An jeder Ecke gibt es neue Leckereien zu entdecken. Mit der nusswahn GmbH vertreibt er Nüsse, Trockenfrüchte und Süßigkeiten sowohl online als auch im stationären Handel.
In den Shop kommt nur, was dem Bremer auch selbst schmeckt. Bis heute sind das fast 30 verschiedene Sorten. Diese vertreibt er mit nusswahn bundesweit online und lokal im ausgesuchten Einzelhandel. Bei Verpackung und Versand legt der Gründer Wert auf Nachhaltigkeit, die Packungen bestehen zum Teil aus nachwachsenden Rohstoffen und verzichten auf unnötige Komponenten, die das Recycling erschweren. Zudem werden alle Bestellungen im Onlineshop klimaneutral versandt.
Der Start gelang ihm unter anderem mit Unterstützung durch die Landesinvestitionsförderung der BAB und die Gründungsberatung im Starthaus. Zum ganzen Artikel.