Mit Stil, Charme und Liebe zum Detail
GründenIn der Adventszeit ist immer viel Trubel, aber in diesem Jahr genießt Carolin Nolte ihn besonders. Im Februar 2017 hat sie ihr eigenes Geschäft „Stilvoll“ in der Pappelstraße eröffnet, ein hübscher kleiner Laden für Blumen, Wohnaccessoires, Möbel und Schmuck. Inhaberin sein, selbst gestalten, das Angebot bestimmen – das war seit mehr als 30 Jahren ihr Traum, den sie sich in diesem Jahr erfüllt hat und der ihr in der Vorweihnachtszeit besonders viel Freude macht.
Seit Oktober ist Carolin Nolte dabei, Kartons auszupacken und aus den vielen weihnachtlichen Accessoires eigene Kreationen zu zaubern. Adventskränze gestalten, Kerzenständer verzieren, Sterne, Kugeln und Tannenzapfen zum Verkauf dekorieren – mit viel Liebe zum Detail und vielen Extra-Stunden im Geschäft hat sie alles pünktlich zu ihrer Adventsausstellung Ende November fertig gestellt. „Es war ein toller Tag, an dem viele Kunden gekommen sind und der mir das Gefühl gegeben hat, mit meinem Geschäft wirklich angekommen zu sein“, sagt Nolte.
Lange Suche nach einem passenden Geschäft
Die gelernte Floristin hatte schon in ihrer Ausbildung den Wunsch, eines Tages ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Sie hat in verschiedenen Blumenfachgeschäften in Schwachhausen, im Viertel und in der Neustadt gearbeitet. „Es hat mir immer viel Spaß gemacht, Blumen und Dekoration farblich aufeinander abzustimmen und etwas Hübsches zu gestalten. Für meine Kunden und auch bei mir zuhause“, sagt Nolte. Aber die Suche nach passenden Räumen für eine Selbstständigkeit war nicht einfach. Nachdem Nolte 24 Jahre lang in einem Blumengeschäft in der Neustadt gearbeitet hatte, wollte sie unbedingt in diesem Stadtteil bleiben. In der Pappelstraße, Ecke Rheinstraße hat sie genau das Geschäft in der Lage gefunden, die sie sich gewünscht hatte. Ein bisschen Glück war auch dabei – kein Wunder, wenn man mit einem Schornsteinfeger verheiratet ist.
Weihnachten kann kommen
Im Geschäft von Carolin Nolte ist alles vorbereitet.
Ihr Mann Frank Nolte ist Bezirksschornsteinfeger in der Neustadt und hat sich für seine Frau umgehört. So erfuhr er, dass Karl-Heinz Kuchinke sein Geschäft für Farben und Haushaltswaren schließen musste, da er keinen Nachfolger hatte. „Ich habe so lange nach einem passenden Geschäft gesucht– da war es ein großes Glück, dass über meinen Mann der Kontakt zu Herrn Kuchinke zustande kam und wir uns nicht nur sympathisch waren, sondern auch einig geworden sind“, sagt Carolin Nolte.
Ich stand in den leeren Räumen und wusste genau, was ich wollte und dass ich das umsetzen kann: Blumen und Accessoires, große Fenster, viel Licht und schöne Farben.
Finanzierung mit Hilfe der BAB
Die Idee war da, das Geschäft gefunden – was fehlte, war die Finanzierung ihrer geplanten Umbauarbeiten. „Unsere Bank hat mich an die BAB verwiesen, und da wurde ich auch gleich gut beraten“, sagt Nolte. Mit Unterstützung ihres Mannes und ihrer 17-jährigen Tochter entwickelte sie ein Konzept und einen Businessplan für das Geschäft. „Blumen allein reichen heute nicht mehr, gegen die billigen Mitbewerber wie Tankstellen und Supermärkte kommt man nicht an.“ Nolte entschied sich darum, „Schönes für Zuhause“ anzubieten. Blumen natürlich, aber auch Wohnaccessoires, Möbel, Taschen, Tücher und Schmuck.
Für die Umsetzung ihres Traumgeschäfts war viel zu tun, von der Außenwerbung über Fensterbeleuchtung und Fußboden bis zur Einrichtung musste Nolte einiges investieren. Dabei wurde sie von der BAB - Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven mit einem Mikrokredit in Höhe von 30.000 Euro unterstützt. Die Investition hat sich gelohnt: „Es ist alles so schön geworden, wie ich mir das vorgestellt hatte. In den ersten Wochen konnte ich kaum glauben, dass ich nun wirklich mein eigenes Geschäft habe.“
Ihr Sortiment stellt sie selbst zusammen, wählt die Produkte nach ihrem Geschmack aus und stimmt sie farblich aufeinander ab, damit es in ihrem Geschäft schön und wohnlich aussieht. „Schon als Angestellte bin ich immer gerne auf Messen gefahren, darum kenne ich die Abläufe und habe bereits viele Kontakte zu den Anbietern. Das hat mir sehr geholfen“, sagt Nolte.
Ohne Unterstützung durch die Familie geht es nicht
In den Monaten des Umbaus aber auch im laufenden Betrieb bekommt sie viel Unterstützung durch ihre gesamte Familie. „Allein am Eröffnungstag im Februar waren mehr als 400 Interessierte hier, von denen mehr als 300 etwas gekauft haben. Das war ein toller Erfolg, aber alleine hätte ich das nicht geschafft“, sagt Nolte dankbar. Sie hat inzwischen viele Stammkunden, einige kommen sogar aus Arsten oder Schwachhausen. Dazu kommt viel Laufkundschaft aus der Neustadt, denn ein vergleichbares Angebot in der näheren Umgebung gibt es nicht.
So sehr sie ihren Traum lebt, so bedeutet selbstständig sein eben auch selbst und ständig. „Ich stehe jeden Tag im Geschäft, dazu kommt die Zeit fürs Dekorieren, für die Messen und die Buchführung. Meine Tochter hilft mir dabei und bessert sich so ihr Taschengeld etwas auf.“ In den Sommerferien war die Familie drei Wochen im Urlaub – und das „Stilvoll“ blieb geschlossen. „Wir hatten den Urlaub schon lange vor der Eröffnung gebucht, es war ein Geschenk für meine Schwiegereltern. Bewusst haben wir daran festgehalten und es war eine wichtige Erfahrung“, erzählt Nolte. „Die Entspannung kam zwar erst nach einigen Tagen, aber die Kunden hatten großes Verständnis und waren nach meinem Urlaub direkt wieder da.“
Der nächste Urlaub ist noch weit weg, aber generell sucht Carolin Nolte eine Mitarbeiterin auf 450-Euro-Basis für ihren Laden. Wenn sich das Geschäft weiter so gut entwickelt und die Zusammenarbeit gut klappt, dann würde sie das gerne auf eine Teil- oder Vollzeitstelle ausbauen. Parallel dazu hat sie auch ihr Sortiment im Blick. „Ich muss immer am Ball bleiben und gucken, was es Neues gibt und was meinen Kunden gefallen könnte. Das gehört dazu und das macht ja gerade so viel Spaß.“
Kleiner Kredit - große Chance
Der BAB-Mikrokredit begleitet Finanzierungsbedarfe von Gründungsvorhaben, bestehenden Unternehmen sowie freiberuflich Tätigen. https://starthaus-bremen.de/foerderprogramme/bab-mikrokredit.
Erfolgsgeschichten
Die Phototherapie gilt als günstige und gut verträgliche Behandlung für Menschen, die unter chronischen Hautproblemen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis leiden. Damit diese jedoch Erfolg zeigt, müssen die Patientinnen und Patienten über einen langen Zeitraum regelmäßig eine Arztpraxis aufsuchen. Das muss doch auch von Zuhause aus funktionieren, dachte sich Jan Elsner, Gründer des Bremer Startups Skinuvita, und hat gemeinsam mit seinem Team ein Softwaresystem entwickelt, mit dem Betroffene die Therapie zuhause nutzen können. Damit gewann er 2024 sogar den Bremer Gründungspreis.
Zum ArtikelBremen hat schon einige spannende Start-ups hervorgebracht. Auf der Suche nach einer Wachstumsfinanzierung von professionell geführten Risikokapitalfonds wurden sie in der Vergangenheit nur außerhalb Bremens fündig. Dies ändert sich nun, denn das Investmentunternehmen Capnamic hat jetzt das First Closing des ersten Bremer Venture Capital-Fonds für Risikokapital umgesetzt.
Zur PressemitteilungEs war eine spontane Idee. Dass Kevin Stock im Bremerhavener Fachgeschäft „Rad & Tour - Feine Räder“ im August 2022 ein neues Fahrrad kaufte, veränderte sein Leben. Wenig später fragte er den bisherigen Inhaber, ob er sich einen Verkauf des Geschäftes vorstellen könnte. Mit dem „Havenbike“ geht für den bisherigen Banker nun Anfang 2024 der Traum von der Selbstständigkeit in Erfüllung.
Zum Artikel beim Starthaus