In Walle tut sich was: Das Gelände der ehemaligen Union-Brauerei entwickelt sich zu einem attraktiven Zentrum des Bremer Ortsteils Osterfeuerberg. Nachdem die denkmalgeschützten Gebäude jahrelang brach lagen, hat Architekt und Investor Lüder Kastens die Pläne für das 8.000 Quadratmeter große Areal in die Hand genommen. Neben der reaktivierten Brauerei entstanden dort Wohnungen.
Es duftet intensiv nach Malz. Erdig und ein wenig süßlich. Die Herkunft des Geruchs ist unverkennbar: Durch eine große Glasfläche im Eingangsbereich der Brauerei können Besucherinnen und Besuchern den Braumeistern zuschauen, wie sie eine der mindestens sieben Sorten Bier der Union Brauerei herstellen. Wenn beim Gucken dann auch der Hunger und vor allem der Durst kommt, testen sie sich im angrenzenden Braugasthaus gleich einmal durch das Sortiment.
Ein Konzept, das erfolgreich ankommt – nicht zuletzt aufgrund der Craft Beer-Welle, die auch in Bremen längst angekommen ist. Dass im Gebäude der Union Brauerei wieder Bier reift, ist Lüder Kastens zu verdanken. Im Dezember 2015 hat er dort mit der Union Brauerei Bremen GmbH die alte Tradition des Bierbrauens wieder aufleben lassen: So wurde ein Sudhaus in vollautomatisierter Edelstahlausführung eingebaut, es gibt Gär- und Lagertanks, Fass- und Flaschenabfüllung.
Die BAB - Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven hat 2014 und 2017 Brauanlage und Tanks mit dem Landesinvestitionsförderprogramm (LIP) gefördert. Das Programm unterstützt Unternehmen, wichtige Investitionen zu stemmen, etwa in Gebäude oder neue Maschinen. Damit sollen Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert und die regionale Wirtschaft gestärkt werden, sagt Ina Meier-Buick aus der Gründungs- und Investitionsförderung der BAB: “Wenn bei kleinen und mittelständischen Betrieben Investitionen anstehen, helfen wir mit dem LIP weiter.“ Großunternehmen können nur in Ausnahmefällen eine Förderung beantragen.
Die Höhe der Förderung richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie Lage oder Art der Maßnahme. Zusätzlich kann die BAB zinsvergünstigte Darlehen gewähren. Förderfähig sind fast alle Branchen – wichtig ist, dass die Investition Arbeitsplätze schafft und überregionale Umsätze generiert. Das muss der Antragsteller glaubhaft darlegen und im Nachhinein belegen. Ob sich eine Maßnahme für das LIP eignet oder nicht, erfahren Investitionswillige am Einfachsten bei einem unverbindlichen Gespräch. Bei der Union Brauerei hat es problemlos geklappt – und mit einem Monat Zeit zwischen Antrag und Zuwendungsbescheid auch besonders schnell. Üblich sind eher sechs Monate. „Und was am Ende entstanden ist, kann sich wirklich sehen lassen“, zeigt sich Meier-Buick mit der Entwicklung der Brauerei mehr als zufrieden.
Ein kleiner Blick in die Geschichte des Gebäudes: Von 1907 bis 1968 existierte die ursprüngliche Union Brauerei – ein Zusammenschluss von mehreren Bremer Gastwirten. Auf dem Gelände am Osterfeuerberg entstanden damals ein Sudhaus mit der Wohnung des Braumeisters, das Maschinen- und Kesselhaus mit einem gekürzt erhaltenen Schornstein und das Kellereigebäude mit dem vorgelagerten Gebäude der Flaschenabfüllung (Kontor) sowie ein Kutschen- und Stallgebäude. Der Komplex steht heute unter Denkmalschutz:
Die Union Brauerei Bremen ist ein für die Brauereigeschichte Norddeutschlands bedeutendes, hinsichtlich der Baulichkeiten selten gut erhaltenes Beispiel einer kleinen Brauerei der frühen 20. Jahrhunderts.
1968 stellte die Brauerei ihren Betrieb ein, nachdem sie drei Jahre zuvor von der Haake-Beck AG erworben wurde. Konzerne kauften damals kleinere Brauereien auf und schlossen sie letztendlich – ein Prozess, der durch den Craft Beer-Trend in den vergangenen Jahren wieder rückläufig ist.
Nicht das gesamte frühere Gelände wird heute noch für die Bierkunst genutzt: Wo früher Pferdekutschen hielten und mit Fässern beladen wurden, sind Büros und Wohnungen im gemeinschaftlichen Wohnprojekt „Theovida“ entstanden. Mit privaten Investoren wurde das Projekt als Wahlnachbarschaft realisiert, die Bewohnerinnen und Bewohner lernten sich vorab kennen und gestalteten die Gemeinschaftsbereiche schon vor ihrem Einzug im September 2017 mit. Auf dem Grundstück an der Theodorstraße und Holsteiner Straße sind elf Wohnungen mit rund 810 Quadratmetern Wohnfläche entstanden. „Mit dem architektonischen Mix sowie der Mieterstruktur im Hauptgebäude aus Brauerei, Gastronomie, Tanzschule und Bremer Kriminaltheater wird ein neuer Anziehungspunkt vielleicht sogar für ganz Bremen geschaffen", so Architekt und Investor Kastens.
Die BAB fördert fünf der Wohnungen mit rund 330 Quadratmetern Fläche. Das Gebäude wurde komplett barrierefrei geplant und gemäß Energiestandard KfW 55 erstellt. Das Förderdarlehen in Höhe von 210.000 Euro stammt dabei aus der Wohnraumförderung. Mit dem Programm werden Maßnahmen in Gebieten gefördert, in denen die Wohnungsbaukonzeption besonderen Entwicklungsbedarf hat. Neben aktuellen Ansprüchen an Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz sollen sie vor allem ein sein: bezahlbar für Menschen mit niedrigem Einkommen.
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