Digitalisierung für den Mittelstand: Das hat sich das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Bremen zur Aufgabe gemacht. Von Workshops bis hin zu Prototypen und Förderungen für Digitalprojekte hat Bremen das ganze Spektrum digitaler Starthilfe in petto.
Sascha Mühlenbeck liebt Handgemachtes, Lebensmittel und Waren aus kleinen Manufakturen. Im Bremer Viertel handelt er in seinem „Holtorfs Heimathaven“ mit liebevoll zubereiteten Produkten aus besten Zutaten. Natürlich aus der Region. Zusammen mit 30 anderen kleinen Produzenten hat der Kaufmann 2018 die Stadtfabrikanten gegründet, einen Verein, der sich für die Vermarktung lokaler Hersteller engagiert.
„Gemeinsam sind wir stärker – aber jeder macht nach wie vor sein eigenes Ding und ist mit seinem Unternehmen sehr beschäftigt, schließlich sind wir alle kleine Betriebe und Start-ups. Wir standen vor der Frage: Wie sollen wir uns koordinieren und gemeinsam arbeiten?“, schildert er das Problem. Wäre es möglich, online alle schneller an einen Tisch zu kriegen?
Zudem entstand schon bald im Verein die Idee, einen gemeinsamen Onlineshop aufzusetzen. Viel Arbeit, aber nur wenig Zeit und digitales Know-how – gut, dass er vom Mittelstand 4.0-Zentrum gehört hatte, dass in der Alten Schnapsfabrik in der Bremer Neustadt sitzt.
Ein perfekter Kandidat für ein Digitalprojekt, freut sich Daniel Schneider vom Mittelstand 4.0-Zentrum. „Für genau diese Problemstellungen sind wir da. Kleinen und mittleren Unternehmen fehlt oft das Wissen und die Zeit, sich mit Digitalthemen zu beschäftigen“, so der Geschäftsstellenleiter. „Und häufig wissen sie auch gar nicht so genau, was sie eigentlich machen könnten – oder was sie brauchen.“
An dieser Stelle beginnt seine Arbeit und die des Zentrums. Als eines von bundesweit 24 Kompetenzzentren für die Digitalisierung hat es die Aufgabe, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) an das digitale Zeitalter heranzuführen. Und das völlig kostenlos.
„Unternehmen geben ungern Geld für Projekte aus, bei denen sie nicht genau wissen, was am Ende herauskommt. Das ist bei der Digitalisierung aber oft Teil des Lern- und Arbeitsprozesses. Wir kommen ihnen da entgegen“, so der Ingenieur. Das Zentrum holt alle Akteure an einen Tisch und erfasst in Gesprächen und gemeinsamen Workshops, wo das Digitalisierungspotenzial im Unternehmen liegt.
„Und das gibt es in jedem Betrieb“, ist Schneider überzeugt. Eine der häufigsten Ergebnisse sei es, digitale Kommunikationskanäle zu etablieren, damit alle Beteiligten schneller an Informationen kämen und so effektiver arbeiten können – etwa durch Einführung einer benutzerfreundlichen Kollaborationsplattform.
So wie bei den Stadtfabrikanten. Für Mühlenbeck kam die Unterstützung durch das Zentrum zum richtigen Zeitpunkt: „Wir wurden auf der Mittelstandszentrum im Zuge unserer Vereinsgründung aufmerksam gemacht. In ersten Treffen haben wir uns gegenseitig kennengelernt, über unsere Wünsche, Anforderungen gesprochen. So konnte uns das Zentrum umfassend informieren und auf unsere speziellen Bedürfnisse einstellen.“
Jetzt ist klar: Sie wünschen sich eine Plattform, die ihre Kommunikation organisiert, mobil und flexibel ist und sich an jede Unternehmensgröße anpasst.
Mit diesem Anforderungsprofil geht es nun in den nächsten Schritt: Die Umsetzung eines Prototypen. „Bei uns gehen Unternehmen durch einen einfachen Prozess, der sie bei der Digitalisierung an die Hand nimmt“, schildert Schneider vom Mittelstandszentrum.
Dieser Prozess ist mehrstufig:
Nicht jeder Schritt ist zwingend – wie genau der Weg in die Digitalisierung aussieht, entscheidet sich individuell und bei jedem Unternehmen neu. Aber bei jedem Schritt ist das Mittelstandszentrum dabei, führt und leitet, gibt Tipps und Hinweise. „Wir wollen Barrieren abbauen, es so einfach wie möglich machen“, so Schneider.
Die Stadtfabrikanten haben sich in mehreren Innovationswerkstätten zusammengesetzt, um gemeinsam ein ideales Produkt zu finden, das ihren Anforderungen genügt. „Gemeinsam mit dem Zentrum haben wir einen Anforderungen an eine Software definiert, die unseren Bedarf erfüllt“, fasst es Mühlenbeck zusammen. „Wir haben acht Tools herausgesucht, die passen können und lassen diese jetzt durch acht verschiedene Vereinsmitglieder testen. Am Ende tragen wir unsere Erkenntnisse zusammen und erhoffen uns, einen idealen Kandidaten zu finden!“
Für viele Unternehmen, gerade die kleineren, ist die Finanzierung von Digitalisierungsvorhaben eine Kernherausforderung auf dem Weg ins digitale Zeitalter. Dabei gibt es zahlreiche Förderprojekte, Kredite und Darlehen zu besonderen Konditionen, die auf die Ansprüche der Digitalisierung zugeschnitten sind. Das Mittelstandzentrum arbeitet deshalb eng mit der BAB zusammen. Die BAB setzt dabei auf ganz verschiedene Säulen – und wie diese aussehen, das verraten Andrea Schlüterbusch und Dieter Taddigs von der BAB in Teil 2 von den Fortschrittmachern. Das Interview erscheint am 07. November.
Alles weitere zum Mittelstand 4.0-Zentrum auf kompetenzzentrum-bremen.digital oder bei Daniel Schneider, (0)421 6969 899 12, ds@kompetenzzentrum-bremen.digital.
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