Was Handwerkerinnen und Handwerker wollen
Wirtschaftsförderung„Ich kann Ihnen einen Termin geben – in fünf Wochen“ – ein alltäglicher Satz in vielen Handwerksbetrieben heutzutage. Ein Zeichen dafür, dass der Laden läuft? Wer genauer hinsieht, merkt schnell: Da geht noch was.
In den gut 3.000 Handwerksbetrieben in Bremen arbeiten laut Handwerkskammer Bremen (HWK) und Kreishandwerkerschaft rund 30.000 Beschäftigte. Es könnten mehr sein: Viele Unternehmen, vor allem im Bau- und Ausbauhandwerk, könnten sich erweitern und so mehr Aufträge annehmen.
Wie finanziere ich das?
Sich mit neuen Investitionen für die Zukunft fit machen – das klingt erstmal gut. Aber, so einfach ist das nicht. Neue Maschinen oder Betriebsgelände sind teuer und die Finanzierungswege oft kompliziert.
Investieren leicht gemacht
Im Bundesland Bremen gibt es mit der BAB – die Förderbank für Bremen und Bremerhaven eine Finanzierungspartnerin, die für das Handwerk da ist. Die sich kümmert, egal, um welchen Bedarf es geht. Und wie, das zeigen wir hier anhand fünf typischer Fälle:
Fall 1: Das Geschäft brummt, ich möchte meinen Betrieb um eine neue Halle, neue Maschinen erweitern! Wie finanziere ich das?
Für solche Vorhaben gibt es das Landesinvestitionsprogramm (LIP) der BAB. Das Programm unterstützt Unternehmen, wichtige Investitionen zu stemmen, etwa in Gebäude und Anlagen. Damit sollen Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert und die regionale Wirtschaft gestärkt werden. „Attraktiv ist die günstige Finanzierung für die Hälfte der Investitionen mit einem Förderzinssatz von 0,25 Prozent beziehungsweise 0,65 Prozent. Zudem gibt es Zuschüsse für besonders förderwürdige Vorhaben“, so Ina-Meier Buick aus der Gründungs- und Investitionsförderung der Förderbank BAB.
Fall 2: Für Aufträge möchte ich neue Maschinen/Werkzeuge kaufen!
Kredite werden bei der Förderbank von klein bis groß vergeben. Bei der BAB kommen auch Finanzierungen zustande, die für die Hausbank vielfach uninteressant, weil zu klein, sind. Bei kleineren Vorhaben unter 100.000 Euro, wenn die Hausbank eine Finanzierung ablehnt, weil zum Beispiel zu wenig Eigenmittel oder keine ausreichenden Sicherheiten vorhanden sind, kann die BAB mit einem Mikrokredit helfen Auch bei starkem Wachstum, notwendigen Umstrukturierungen oder in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ergänzt die BAB das Engagement der Hausbank, wenn diese das Risiko nicht alleine tragen will.
Fall 3: Digitalisierung ist die Zukunft – aber wie finanziere ich eine solche Riesenaufgabe?
Alle reden von der Digitalisierung. Aber wie man sie letztendlich umsetzt und ob sich das wirklich lohnt – das sagt einem keiner so genau, könnte man meinen. Das liegt oft daran, dass Digitalisierung individuell ist und in jedem Betrieb anders aussieht. Damit sich aber niemand allein gelassen fühlt, gibt es gerade für die kleineren Unternehmen Unterstützung. „Mit zinsgünstigen Darlehen, Beteiligungskapital oder auch Zuschüssen zu besonders innovativen Entwicklungen oder externen Beratungen kann der digitale Wandel Ihres Betriebes von uns unterstützt werden“, so Andrea Schlüterbusch, Kundenbetreuerin für Firmen- und Geschäftskunden bei der BAB. Und ergänzt „wir nehmen uns Zeit für Ihr Anliegen, beraten Sie umfänglich, sprechen über Ihren Finanzierungsbedarf und schauen gemeinsam nach den besten Finanzierungslösungen für die Umsetzung der Digitalisierung in Ihrem Betrieb“.
Ganz kostenlos sind die Dienste des Mittelstands 4.0-Kompetenzzentrums Bremen, welches in enger Zusammenarbeit mit der BAB zu Digitalthemen informiert und so den Einstieg erleichtert. Vielleicht ergibt sich daraus auch eine Förderung aus dem Forschungs- & Entwicklungsprogramm (FEI)? Denn gerade im Handwerk ist noch viel Platz für Innovation – warum also nicht einfach selbst machen, statt externe Lösungen einkaufen?
Fall 4: Ich möchte mich zur Ruhe setzen – wie regle ich die Nachfolge in meinem Geschäft?
Der Sohn, der den Betrieb des Vaters fortführt – das war einmal. Wer heute eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger sucht, findet diese oft auch bei den eigenen Angestellten oder externen Interessierten. Damit bei der Nachfolge alles gut klappt, helfen die Expertinnen und Experten der BAB. Neben der Übergabe und Finanzierung der Nachfolge gehört dazu auch das richtige unternehmerische Wissen: Dieses wird einerseits im Rahmen der Meisterprüfung vermittelt– darüber hinaus bietet das Starthaus Bremen und Bremerhaven, eine Initiative der BAB, ein umfangreiches Qualifizierungsangebot.
Fall 5: Meine Energiekosten sind hoch – ich will sie senken!
Wer in Energieeffizienz investiert, spart auf lange Sicht Geld. Frei nach dem Motto: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ ergibt es gerade in wirtschaftlich guten Zeiten Sinn, solche Projekte anzuschieben. Denn viele Einsparmaßnahmen amortisieren sich schon nach wenigen Jahren – ob in der Gebäudesanierung oder bei effizienteren Maschinen.
„Bereits bei Energieeinsparungen von zehn Prozent ist eine zinsgünstige Finanzierung durch die BAB möglich - für gewerbliche Investitionen in Anlagen und Gebäude oder die Modernisierung von Anlagen und Gebäuden, Sanierungen. 100%-Finanzierung, direkt bei uns“, so Ansgar Wilhelm, Leiter Firmen- und Geschäftskunden bei der BAB.
Und das Beste kommt zum Schluss:
Förderungen, Finanzierungen, Zuschüsse – das klingt nach vielen Anträgen und Formularen. Das stimmt auch, denn etwas Papierkram ist immer dabei. Aber: Die Beraterinnen und Berater der BAB helfen gern dabei weiter und unterstützen bei jedem Schritt.Und das bereits von Anfang an: Einfach anrufen, Termin vereinbaren und gemeinsam über Ideen und Wünsche sprechen. Die Beratung ist selbstverständlich kostenfrei. Danach findet sich bestimmt ein Weg, die Idee zu realisieren!
Weitere Informationen zu den Förderprogrammen der BAB – speziell für Handwerker - unter www.bab-bremen.de/bab/handwerksfoerderung.html oder direkt unter Tel. 0421 / 9600-415
Unterstützung für Gründungsinteressierte unter www.starthaus-bremen.de oder direkt unter Tel. 0421 / 9600-372
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